Irland

1 – Von Dublin nach Ballymote -2-Mayo 3RING of Kerry -4-The Burren

Ende August zwar, aber es waren noch immer viel Reisende unterwegs. Wir haben uns deswegen extra nicht die Highlights aus dem Reiseführer ausgewählt, sondern in der für uns terra incognita die second hand Ziele ausgewählt. Via airbnb hatten wir auch kurzfristig keine Probleme Quartiere zu finden. Unser erstes Ziel:

Trim

Die Burg

Was der Lord of Meath, Hugh de Lacy, mit Trim Castle zum Ausdruck bringen wollte, ist unschwer erkennbar. Die Burg war ein Machtsymbol – eine Mahnung an die irischen Einheimischen, dass ihre anglo-normannischen Eroberer nicht so schnell wieder loszuwerden waren. Dieser gewaltige, 20-seitige kreuzförmige Turmbau mit stellenweise drei Meter dicken Mauern war eine echte Festung. Zugleich war es aber auch Wohnsitz. Wem die Burg bekannt vorkommt, obwohl er noch nicht dort war hat vielleicht Braveheart mit Mel Gibson gesehen, dort diente sie als Kulisse für die englische Stadt York

Wenn Sie in der Great Hall stehen, können Sie die großen Festmahle und die knisternden Kaminfeuer förmlich vor sich sehen. Wenn Sie die schmale Wendeltreppe zur Kapelle hinaufsteigen, wandeln Sie auf den Spuren der vielen frommen Burgbewohner von damals. Und wenn Sie hoch oben auf dem dreistöckigen Burgfried über die Zinnen blicken, begegnet Ihnen eine Aussicht, die sich relativ wenig verändert hat, seit die Burg gebaut wurde: unter Ihnen der Fluss Boyne und direkt vor Ihnen das unendlich weite Gemeindeland.

Old bridge

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Die Stadt

Die heimeliche irische Kleinstadt im düsteren Schatten der normanischen Burg ist es Wert besichtigt zu werden. Auf ihrem Weg sollten Sie den Fluss Boyne auf der alten Brücke überqueren, halten Sie auf der Old Bridge an und werfen Sie einen Blick auf diese bemerkenswerte technische Meisterleistung. Dies ist eine der ältesten vollständig und unveränderten Brücken Irlands, erbaut im 14. Jahrhundert und heute noch fließt der Verkehr über sie. Wandern Sie weiter zum Glockenturm der St. Mary’s Abbey. Er überragt die Stadt Trim seit den späten 1360er Jahren und wurde nach dem Brand der ursprünglichen Abtei erbaut. Er hat sich den Namen Gelber Kirchturm verdient, aufgrund des satten Gelbtons, den er im Sonnenlicht reflektiert.

Von der Spitze dieses 38,5 m hohen, siebenstöckigen Glockenturms, dem höchsten mittelalterlichen Gebäude Irlands, konnten die Soldaten einen perfekten Blick auf die Burg und die umliegenden Ländereien gewinnen, und so wurde der Gelbe Kirchturm zu einem Wachturm, auch nachdem die ursprüngliche Abtei verfallen war.

Aber seine auffällige Präsenz machte es zu einem Angriffsziel, und es wurde in den 1640er Jahren in zwei Hälften gesprengt, als die Cromwellschen Truppen in Trim einfielen. Einige sagen, dass die Cromwell’schen Truppen selbst den Gelben Kirchturm mit Kanonen von der anderen Seite des Flusses Boyne zerstört haben, andere sagen, es wurde befohlen, ihn zu sprengen, damit der Turm nicht von gegnerischen Truppen eingenommen werden konnte. Zurück in die Stadt geht der durch das Schaftor. Es ist das einzige erhaltene Tor der mittelalterlichen Stadt Trim. Früher wurden Mautgebühren erhoben, aber heute können Sie sie so frei und so oft passieren, wie Sie
wünschen. Das Tor führt zu den Porchfields, einem großen mittelalterlichen offenen Feldsystem, das heute als wunderschöne Parklandschaft für die Stadt überlebt.

Bective Abbey

Die Abtei Bective nicht weit von Trim entfernt wurde 1147 für den Zisterzienserorden von Murchad O’Maeil-Sheachlainn, König von Meath, gegründet. Es war Irlands zweite Zisterzienserabtei; ein „Tochterhaus“ der nahe gelegenen Old Mellifont Abbey. Der Orden war gegründet worden, um die ursprüngliche Einfachheit des klösterlichen Lebens wiederzuerlangen; Dies spiegelte sich in ihren zurückhaltenden Gebäuden wider.

Bective wurde zu einer wichtigen klösterlichen Siedlung. Die heute sichtbaren Überreste der Abtei stammen hauptsächlich aus dem 13. bis 15. Jahrhundert. Dazu gehören die Kirche, der Kapitelsaal und der Kreuzgang. Die Klosterruine ist besonders gut erhalten und weist spitze, gotische Bögen auf, die typisch für die Zisterzienserarchitektur sind.

Die Abtei wurde nach der Auflösung der Klöster unter König Heinrich VIII. im Jahr 1543 aufgelöst. Die Ländereien wurden dann verpachtet und das Kloster wurde als befestigtes Haus genutzt.

Heute bieten die Ruinen ein Labyrinth von Gängen mit Sackgassen und unterbrochenen Treppen, die alle darauf warten, erkundet zu werden. Nicht nur für mich eine der schönsten und vor allem aufgrund seiner abgeschiedenen und ländlichen Lage anziehendsten mittelalterlichen Ruinen, sie wurde dreimal von Hollywood-Produzenten verwendet: 1955 für Captain Lightfoot mit Rock Hudson in der Hauptrolle, den Blockbuster Braveheart von 1995 mit Mel Gibson in der Hauptrolle und zuletzt 2020 von Ridley Scott für sein mittelalterliches Epos The Last Duel mit Matt Damon, Adam Driver, Jodie Comer und Ben Afleck in den Hauptrollen.

Fore – im Tal der sieben Wunder

Am besten erschließt sich einen das wundersame Tal wenn man den St. Feichin’s Way geht. Er ist ein 3 km langer Rundweg durch die wunderschöne und historische Landschaft des Dorfes Fore, der es den Besuchern ermöglicht, diese frühchristliche Siedlung zu erkunden, die von den Anglonormannen in eine ummauerte Stadt mit einem wichtigen Benediktinerpriorat umgewandelt wurde. Es ist auch heute noch bewohnt und im ganzen Land als „Ort der sieben Wunder“ bekannt. Den Besuchern stehen Parkmöglichkeiten und ein kleines Infozentrum zur Verfügung mit dem Café Fore Abbey, das ist im Sommer geöffnet. Zu den Sieben Wundern von Fore gehören das Kloster im Moor, das Wasser, das den Berg hinauf fließt, der Baum, der nicht brennt, das Wasser, das nicht kocht, der selbsthebende Stein, die Wassermühle ohne Wasser und der Türsturz, der durch die Gebete des Heiligen Feichin errichtet wurde.

Die Abtei Fore ist der Ort, an dem der heilige Feichin im 7. Jahrhundert ein christliches Kloster gründete. Es wird angenommen, dass vor seinem Tod 300 Mönche in der Gemeinschaft lebten. Später wurde das Kloster 12 Mal in Brand gesteckt. Zu den Überresten vor Ort gehören die Kirche St. Fechin, die um 900 n. Chr. erbaut wurde, und eines der 18 Fore-Kreuze, von denen der Rest über 10 Kilometer auf Straßen und Feldern verteilt ist.

Fore Abbey ist die größte Benediktiner-Ruine der Insel Irland und stammt aus dem 13. Jahrhundert und wurde auf den Ruinen des Klosters errichtet. Der mittelalterliche Klosterkomplex weist mehrere interessante Merkmale auf, darunter einen anmutigen Kreuzgang, Türme und die Überreste eines Taubenschlags.

Um in die Zelle des Einsiedlers – eine Einsiedelei aus dem 15. Jahrhundert – zu gelangen, müssen Sie sich den Schlüssel aus dem Pub Seven Wonders im Dorf holen. 

Ein Wunder der Neuzeit sind die von Schülern der örtlichen Schule gestalteten Elfenwohnungen am Weg durch den Wald.

Fore Abbey

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Lassen Sie sich von Ihrer Fantasie mitreißen und Sie werden feststellen, dass Fore mit seiner Mischung aus Wundern, Legenden und der Geschichte diesen wunderschönen Flecken Erde noch schöner macht.

Boyle

Der Orden der Zisterzienser hat in Irland einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Nach der Ankunft der ersten Mönche auf der Grünen Insel im 12. Jahrhundert entstanden zahlreiche große und prächtige Klostersiedlungen. Heute zählen einigen von ihnen zu den stimmungsvollsten Klosterruinen ganz Irlands. Darunter ist die Boyle Abbey in der Grafschaft Roscommon erwähnenswert. Der einst prächtige Bau war das erste Zisterzienser-Kloster im Nordwesten von Irland. Eine Visite der alten Anlage führt Besucher zurück in die Tage der ersten Mönche, aber auch in Zeiten von Belagerungen und Besetzungen.

Die Abtei von Boyle liegt im Ortszentrum. Die Fernstraße N 4, die direkte Verbindung zwischen Dublin und Sligo Town, führt unmittelbar an der Abtei vorbei. Dadurch ist eine Besichtigung der Ruinen des einstigen Klosters eine ideale Gelegenheit für einen kurzen Zwischenhalt. Wer etwas mehr Zeit mitbringt, dem empfiehlt sich ein anschließender Besuch im renovierten King House.

Im Jahr 1161 baute der Orden die Abtei. Sie war das erste Haus der Zisterzienser im Nordwesten von Irland. Ihre Weihe fand im Jahr 1218 statt. Wie alle Ordenshäuser der Zisterzienser in Irland florierte die Abtei in Boyle. Verschiedene Umbauten und Erweiterungen bezeugen ihr Wachstum über die Jahre. Dennoch blieben die Mönche und ihr Bauwerk von den Wirren der irischen Geschichte nicht verschont. Im Jahr 1202, noch während der Bauphase, überfiel eine Armee der Anglo-Normannen Boyle. Im Zuge der Fehde wurde die Boyle Abbey stark zerstört. Nichtsdestotrotz bauten die Mönche ihr Heim in der Folge zu alter Größe und Schönheit wieder auf. Für die nächsten 300 Jahre blieb die Boyle Abbey ein Ort des Glaubens und des Gebets.

Dies änderte sich mit der Kirchenreform von Heinrich VIII ab 1536. Im Zuge der Reform verloren alle katholischen Orden ihren Besitz. Zwar profitierten die Mönche im Nordwesten von Irland von ihrer abgeschiedenen Lage. Jedoch konnte diese Isolation ihren Untergang lediglich verzögern. Letztendlich entfernten königliche Kräfte im Jahr 1584 den letzten Abt von Boyle. Da dieser seinem katholischen Glauben nicht entsagte, richteten ihn die Reformer schließlich hin.

Nach der Vertreibung der Mönche wurde die Boyle Abbey zu Boyle Castle. Vom Ende des 16. Jahrhunderts bis zum Ende des 18. Jahrhunderts diente dieses als Militärbaracke. Damit gingen massive Umbauten an der Klosteranlage einher. Diese sind heute noch augenscheinlich. Dennoch hat sich das architektonische Grundgerüst aus der Zeit der Zisterzienster bis heute erhalten.

Dieses Gerüst folgt dem traditionellen Bauschema, dem alle Zisterzienster-Klöster aus dem 12. Jahrhundert unterlagen. Die Kirche zeigt die klassische Kreuzform, deren Zentrum ein massiver, eckiger Turm dominiert. Das lange Kirchenschiff begleitet eine Reihe von Säulenbögen. Diese Bögen tragen zunächst runde Säulen, später eckige. Hieran ist erkennbar, dass die Abtei einst vergrößert wurde. Dabei wechselten die Mönche nicht nur die Säulenform, sondern grundsätzlich deren Stil. Wo ursprünglich eine Anlehnung an die klassische Gotik des 12. und 13. Jahrhunderts Architektur stattfand, wechselten die Bauherren nun zu einem römischen Stil.

Der Zisterzienser-Orden galt als eine der strengsten Ordensgemeinschaften seiner Zeit. Das Leben der Mönche war karg und enthaltsam, geprägt von Arbeit und Gebet. Diese Bescheidenheit spiegelt sich im Baustil ihrer Klöster wieder, der ohne Schnörkel war. Jedoch zeigt sich an der Boyle Abbey, dass diese gläubige Bescheidenheit mit der Zeit Risse erhielt. Die Mönche begannen, Verzierungen und Ornamente anzubringen. Deshalb lohnt es sich bei einem Besuch der Ruinen, den Blick häufiger nach oben zu richten. Verschiedene Figuren und Darstellungen zeigen sich an den Köpfen der Säulen und an den Mauern. Hierbei sind die Bedeutung der Darstellungen weitestgehend unklar. So gibt es einen Sheela na Gig, eine Frauengestalt mit weit geöffneter Vulva, der über einem der zentralen romanischen Bögen versteckt ist. Es ist vom Boden aus zu sehen, direkt an der Spitze der zweiten Säule von links, wo der Bogen beginnt.

Carrowkeel

Die Grafschaft Sligo im Nordwesten Irlands ist seit 5000 Jahren besiedelt. Hierbei sind die vielen Steinzeitgräber die berühmtesten Funde aus dieser frühzeitlichen Geschichte. Zwei wichtige Fundstätten liegen in den höheren Regionen von Bergen. In Sligo zu wandern, führt geschichtsinteressierte Wanderfreunde zu diesen uralten Grabstellen.

Eine dieser Stätten ist Carrowkeel, ein umfassender Gräberkomplex auf dem Bricklieve Mountain (321 Meter). Diese Hügelkette liegt im Süden von Sligo am Lough Arrow. Auf den Hängen und auf dem oberen Plateau des Berges verteilen sich über ein Dutzend Gräber. Dabei sind diese in Art und Alter den Anlagen in Carrowmore und im berühmten Boyne Valley ähnlich, aber wesentlich geringer frequentiert. Liegt vielleicht auch daran, dass die Wanderung dorthin mehrere Kilometer beansprucht, aber die Einsamkeit, die Landschaft und der weite Ausblick lohnen den Aufstieg.

Ballymote

Ballymote Castle ist eine große Umfassungsburg, die symmetrischste aller irischen „keepless“ Burgen.  Der Eingang mit einem doppeltürmigen Tor befindet sich in der Nordmauer und hatte zwei D-förmige Türme. Es hat ein für die Zeit typisches Torhaus, dessen äußere Teile fast vollständig verschwunden sind. Das Schloss bleibt jedoch ein beeindruckendes Bauwerk.  Dreiviertelrunde Türme befinden sich an allen vier Ecken und auch in der Mitte der Ost- und Westmauer.  1690 wurde die Burg erobert. Bald darauf wurden die Befestigungsanlagen unschädlich gemacht, der Graben zugeschüttet und die Burg verfiel.

In der Nähe von Ballymote finden sich die geschichtsträchtigen Höhlen von Keash. Die Legende besagt, dass Cormac Mac Airt, Irlands berühmter Hochkönig, an einem Brunnen in der Nähe der Höhlen geboren wurde und während seine Mutter schlief, wurde er von einer Gruppe Wölfe entführt und lebte bei einer Wölfen mit ihren Kindern, bis ein Jäger in fand und zu seiner Mutter zurück brachte. Wegen extrem schlechten Wetter blieb mir der Besuch verwehrt.

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