Irland

2 – Wild Atlantic – von Ballina bis zum Croag Patrick 3 -4-

Nach drei Tagen in the sky und on the road genießen wir die Ruhe, Abgeschiedenheit und die traumhafte Lage in unserer geliebten Lodge, die nun für eine Woche unsere Basis sein wird.

Ballycroy – National Park und Umgebung

Das Morgenritual

Vorhänge Aufziehen, Anschüren des Ofens in der Küche und des Kamins im Esszimmer, danach Bad im Fluss und dann leckeres irisches Frühstück mit Blackpudding, Spiegelei und Tee, danach noch einen Whiskey und der Tag wird dein Freund

Von der Piratenburg und der Old Church zu Dorans Point

Ein Wahrzeichen der Küste von Ballycroy sind die Ruinen von Fahy Castle. Die Burg ist eng mit der spanischen Armada verbunden, als das Armada-Schiff „La Rata Encondorada“ in der Nähe auf Grund ging. Die 600 Soldaten und Besatzungsmitglieder unter Kapitän De Leyva suchten dort Schutz, bevor sie nach Erris weiterfuhren.
Man kann sagen, dass keiner dieser Überlebenden während ihres Aufenthalts in Ballycroy getötet oder verletzt wurde – ganz im Gegensatz zu dem grausamen Schicksal, das ihnen in anderen Teilen widerfuhr, als alle, die das tosende Meer überlebten, bei ihrer Landung grausam ermordet wurden.
Das Schloss hat auch eine Verbindung zu Granuaile, als sie aus Rache für die Ermordung ihres Geliebten Hugh de Lacy den Besitz der MacMahons beschlagnahmte. Ihr korrekter Name war Gráinne Ní Mháille, das bedeutet im Irischen „glatzköpfig“ oder „gestutzt“, englisch Grace O’Malley. Sie war eine irische Piratin im 16. Jht. . Um ihr Leben und ihre Taten als militärische Gegenspielerin der englischen Politik gegenüber Irland im Zeitalter der englischen Königin Elisabeth I. ranken sich viele Legenden und Erzählungen. In Sichtweite befindet sich ein alter Friedhof mit den Ruinen einer sehr alten Kirche. Das Besondere sind die großen Steine, das sind die Gräber aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert, von Leuten die so arm waren, dass sie sich höchstens ein Holzkreuz leisten konnten und einen unbehauenen Grabstein. Viele Iren sind damals ausgewandert und jetzt oft auf der Suche nach ihren Ahnen. Sie stellen dann an den Grabsteinen neue Gedenktafeln auf.

Der Strand nördlich der Burg ist vor allem durch die Jahrtausend alten Baumstämme interessant, die aus dem Meer bei Ebbe ragen. Sie zeugen davon, dass Irland einst fast vollkommen bewaldet war und schon in der Steinzeit die Menschen begannen den Wald zu roden. Die gerodeten Flächen verwandelten sich dann in den Gegenden mit sehr hohen Niederschlägen langsam in Torfmoore. Zum Teil ragen dann die Baumstümpfe auch an erodierten Torfufern aus der untersten Torfschicht.

Weiter nach Süden vorbei an den einzeln gelegenen Bauernhöfen kommen wir nach Doran’s Point, dort gibt es eine Fähre und ein paar einsame Häuser um nach Inishbiggle zu gelangen. Inis Bigil, ist eine Bastion des traditionellen Lebens in West Mayo. Die ruhige Atmosphäre, die Bräuche der alten Welt und die herrliche Landschaft sind bei Einheimischen und Besuchern gleichermaßen beliebt. Die winzige Bevölkerung spricht sowohl Irisch als auch Englisch. Für Tagesausflügler ist dies eine idyllische Insel zum Wandern und Erkunden.

Am Abend zurück in der Lodge um den Fisch fürs Abendessen zu angeln und am Torffeuer im Kamin den Tag ausklingen lassen.

Nordküste Mayo

Ein neuer Tag beginnt und es geht Richtung Norden auf der Suche

nach den Spuren aus der Vergangenheit.

Zeichen, die man nur aus der Luft sieht.

Die Akkus der Drohne sind geladen um die Zeichen für die Flieger im zweiten Weltkrieg zu suchen, die anzeigen sollten, dass es sich um die irische und nicht die französische Küste handelt. Das erste Ziel war die wunderschöne, einsame Bucht von Portacloy. Es gibt einen „Cliff Walk“ der schließlich zu der Markierung EIRE 63 führte. Durch die Erosion waren schon ein paar der Steinplatten die Klippen hinuntergestürzt.

Dann ging es weiter zum weniger einsamen Downpatricks Head mit seiner Felsnadel die 1393 vom Festland bei einem Sturm abgetrennt wurde. Diese Felsnadel trägt den Namen Dún Briste, was so viel bedeutet wie „zerbrochene Festung“. Der Name Downpatrick geht auf die Zeit zurück, in der St. Patrick hier eine Kirche gründete. Die Ruinen dieser Kirche, ein Steinkreuz und eine heilige Quelle sind auf dieser kleinen Halbinsel noch heute zu finden. Einst war dies eine beliebte Wallfahrtsstätte und am letzten Sonntag im Juli – dem „Garland Sunday“ – versammeln sich noch immer Menschenmassen, um an diesem heiligen Ort eine Messe zu feiern.

Jahrhunderte später diente Downpatrick Head als Beobachtungsposten im 2. Weltkrieg. Das Steingebäude ist heute noch zu sehen, ebenso wie die Luftmarkierung ÉIRE 64 aus Steinen, die den Piloten anzeigte, dass sie Irland überflogen.

Eine weitere Attraktion ist das Blasloch.  Das weichere, in Höhe des Meeres liegende Gestein wurde durch die ständige Wirkung der Wellen erodiert, was an drei Stellen offensichtlich ist, an der die Erosion Tunnels weit in die Landzunge geformt hat, die an manchen Stellen eingestürzt sind. Pul Na Sean Tinne ist das größte Einsturzgebiet und wurde kürzlich erschlossen, um dem Besucher ein näheres und sichereres Seherlebnis zu ermöglichen. Bei stürmischem Wetter und rauer See kann beobachtet werden, dass das Loch Schaum und Dampf ausstößt, was aus der Ferne den Anschein erweckt, als würde Rauch aus einem Feuer aufsteigen. Daher der Name „Pul na Sean Tinne“, was übersetzt „Loch des alten Feuers“ bedeutet.

Die nächsten beiden Stationen führen uns wieder zurück ins Mittelalter.

Zuerst die sehr abgelegenen Ruinen der Rathfran Abbey, die nur 3,5 km nördlich von Killala, County Mayo, zu finden sind mit herrlichem Blick auf den Cloonaghmore River. Ein kleiner Fußmarsch ist notwendig um sie zu finden zu entdecken. Die Dominikanerabtei Rathfran wurde 1274 von William de Burgh und seiner Frau Finola d’Exeter gegründet. Die Abtei zeigt einige schöne Architektur ihrer Zeit, darunter exquisite Lanzettfenster, Grabnischen und Steinplatten, die als Grabsteine mit komplizierten und kunstvollen keltischen Schnitzereien verwendet wurden. Heute sind vom restlichen Klosters nur noch wenige Relikte vorhanden, darunter der Kreuzgang, von dem noch die Fundamente sichtbar sind.

Die letzte Station ist das Kloster Rosserk. Es ist eines der schönsten und am besten erhaltenen Franziskanerkloster in Irland. Es wurde um 1440 gegründet und liegt nördlich von Ballina an der Westseite der Killala Bay. 1590 wurde es von Sir Richard Bingham, dem Gouverneur von Connacht, unter Elisabeth I von England, aus reformatorischem Eifer verbrannt. Zu den Sehenswürdigkeiten, die es zu erkunden und zu entdecken gilt, gehört das steinerne Tor, das zur Kirche führt und feine Handwerkskunst und Schnitzereien aufweist. Die Kirche ist im Stil der späten irischen Gotik erbaut und besteht aus einem einschiffigen Kirchenschiff mit zwei Pfarrkapellen im südlichen Querschiff und einem Glockenturm, der über dem Chorbogen hängt. Die Klostergebäude sind gut erhalten und verfügen auf jeder Seite über drei Gewölberäume. Der Schlafsaal, das Refektorium und die Küche befanden sich im Obergeschoss, wo noch zwei hintereinander liegende Kamine erhalten sind.

Achill – Island

Ist einfach eine wunderbare, ursprüngliche, naturnahe Insel mit kleinen Ortschaften, hohen Bergen, historischen Städten und einer wilden zerklüfteten Küste mit traumhaften Stränden in den Buchten. Heinrich Böll lebte dort und schrieb dort auch seine irischen Tagebücher. Diese Mal beschränkten wir uns auf eine Fahrt zur Westspitze um dort eine schöne Bergwanderung mit abschließendem Bad im Atlantik. Empfehlenswert ist es auf der Hinfahrt den Wild-Atlantic Way an der Südküste entlang zu nehmen.

Kildavnet (Cill Damhnait) liegt an der südöstlichen Küste von Achill Island mit Blick auf das Wasser des Achill Sound. Der Ortsname bedeutet wörtlich „die kleine Kirche von Davnet“ und bezieht sich auf den Heiligen Dympna aus dem 7. Jahrhundert, der hier eine kleine Kirche baute.

Es wird angenommen, dass die heutigen Überreste einer kleinen Kirche in Kildavnet an der Stelle des Originals errichtet wurden. Es wird angenommen, dass Teile der heutigen Überreste aus dem 12. Jahrhundert stammen, obwohl seitdem viele Renovierungen durchgeführt wurden. Das heutige Gebäude diente im 19. Jahrhundert als katholische Kapelle. Angrenzend an die Kapelle befindet sich der alte Friedhof von Kildavnet, der viele unmarkierte Gräber von Hungeropfern (1845-1848) sowie ein Denkmal für die Opfer der Clew Bay-Katastrophe von 1894 enthält. Direkt außerhalb der Mauern dieses Friedhofs, am Ufer, befindet sich ein heiliger Brunnen.

An den Stationen des Wild-Atlantic Ways gibt es immer Parkplätze, zwar manchmal sehr klein, aber da wir nie in der Hochsaison unterwegs sind, gab es nie Probleme. Unsere erste Station war der Wild Atlantic Way Discovery Point – An Chéibh Bheag, von dort aus sind zwei Sehenswürdigkeiten durch kurze Fußmärsche zu erreichen: einmal den alten Friedhof von Kildavnet (Cill Damhnait). Er liegt an der südöstlichen Küste von Achill Island mit Blick auf das Wasser des Achill Sound. Der Ortsname bedeutet wörtlich „die kleine Kirche von Davnet“ und bezieht sich auf den Heiligen Dympna aus dem 7. Jahrhundert, der hier eine kleine Kirche baute.

Es wird angenommen, dass die heutigen Überreste der kleinen Kirche in Kildavnet an der Stelle des Originals errichtet wurden. Teile der heutigen Überreste stammen aus dem 12. Jahrhundert, obwohl seitdem viele Renovierungen durchgeführt wurden. Das heutige Gebäude diente im 19. Jahrhundert als katholische Kapelle. Angrenzend an die Kapelle befindet sich der alte Friedhof von Kildavnet, der viele unmarkierte Gräber von Hungeropfern (1845-1848) sowie ein Denkmal für die Opfer der Clew Bay-Katastrophe von 1894 enthält. Direkt außerhalb der Mauern dieses Friedhofs, am Ufer, befindet sich ein heiliger Brunnen.

Der Kildavnet Tower befindet sich ein paar hundert Meter am Ufer von der alten Kirche entfernt. Er ist ein schönes Beispiel für ein irisches Turmhaus aus dem 15. Jahrhundert. Dieses dreistöckige Gebäude ist etwa 40 Fuß (12 m) hoch und hat an der Spitze Strebepfeilerbefestigungen. Es wurde wahrscheinlich um 1429 vom O’Malley-Clan, einer lokalen Herrscherfamilie, erbaut. Besser bekannt ist es jedoch als Heimat seiner berühmtesten Mieterin, der legendären Piratenkönigin Granuaille (Grace O’Malley, 1530-1603).

Der Turm steht an einem strategisch wichtigen Ort und bewacht die Gewässer des Achill Sound, der die Clew Bay im Süden mit der Blacksod Bay im Norden verbindet. Während der Zeit von Granuaille war es eine von mehreren solchen Festungen, die sie kontrollierte. Eine andere befand sich auf Clare Island, was es ihr ermöglichte, die Gewässer der Clew Bay sowie die Meere vor der Westküste von Mayo zu kontrollieren.

Die nun folgenden Küstenstrecke ist durch grandiose Klippen ausgezeichnet. Besonders interessant ist eine Bucht auf der Klippen noch Teile von Maschinen zu sehen sind, dort strandete ein Frachter, die Bucht ist von so hohen Fesen umgeben und die See so gefährlich dass man nicht anderes konnte als über eigens gebaute Kräne Besatzung und Ladung zu retten.

Die Croaghaun-Klippen liegen versteckt am westlichen Ende von Achill Island auf der Westseite des hoch aufragenden Croaghaun Mountain, auf der anderen Seite der herrliche Strand von Keem.

Die Wanderung nach Croaghaun, dauert zwischen 1,5 und 2 Stunden, abhängig von deiner Kondition, da es auf dem Weg nach oben sehr steil ist. Was diese Wanderung schwierig macht, sind wechselnde Wetterbedingungen und das Fehlen eines klaren Weges, denn wenn das Wetter während des Spaziergangs hier umschlägt, kann es sehr schnell sehr gefährlich werden. Am Croaghaun Mountain wird es wahnsinnig windig, also seien Sie vorsichtig und halten Sie sich IMMER von Klippenkanten fern.  Am Ende das Tages kann man das Strandleben in Keembay genießen.

Und nachts dann die Milchstraße bewundern, dort ist die Lichtverschmutzung extrem gering.

Ein Faulenzertag

Am Vormittag angeln und einfach die Sonne genießen

Am Nachmittag an einem wunderschönen, verstecktem Strand mit Blick auf Clare Island das Meer genießen.

Und am Abend am Owenduff entlang zum Meer wandern .

Rainy day

Irland wäre keine grüne Insel, wenn es nicht öfters und vor allem kräftig regnen würde. Aber mit entsprechender Kleidung macht es richtig Spaß am Fluss entlang zu spazieren. Im Nationalpark Ballcroy sind die Berge hoch mit Torf und Moos überzogen, bei regen saugt sich das zuerst voll. Dann aber fließt das Wasser oberflächlich ab, im Gegensatz zu einem Waldboden kann dort fast nichts versickern, so dass dann die Flüsse dort sehr schnell stark ansteigen, wenn der Regen länger dauert. Unser früh noch gemächlich über das Wehr plätschernde Fluss wird zum reißenden Strom, so dass am nächsten Morgen das obligatorische Morgenbad im Fluss leider ausfallen musste.

Aber ohne Regen kein Regenbogen und der Sonnenuntergang war auch spektakulär.

Auf dem heiligen Berg Irlands

Er ist zwar nicht der höchste Berg Irlands, doch von dort oben soll der Nationalheilige St. Patrick alle Schlangen Irlands vernichtet haben. Der Croagh Patrick ist zwar mal gerade 764m hoch, aber da man praktisch vom Meeresspiegel hochläuft und vom Sattel aus es über Geröllfelder steil nach oben geht, ist es doch eine gewisse Herausforderung. Ein Stecken erleichtert den Aufstieg, Patrick hatte auch einen dabei. Oben findet sich ein Kapelle und bei klarer Sicht eine fantastische Sicht über die Clew Bay mit ihren 117 Inseln. Am letzten Sonntag im Juli ist es dort nicht einsam, denn dann wandern Zehntausende von Pilgern, viele barfuß den Berg hinauf.

Abends auf der Rückfahrt machten wir noch einen Stopp in Westport, dem größten Städtchen an der Clew Bay, in der schönen Altstadt gibt es noch viele kleine Geschäfte und Pubs zum Schlendern und zur Stärkung.

Als die Sonne die Sonne unterging machten wir noch einen Abstecher zur wunderschön gelegenen Burrishoole Abbey bevor wir uns auf die Heimfahrt zur Lodge begaben.

Abschied

Das letzte Mal den Vorhang aufgezogen, das letzte Bad im Fluss und dann ging es auf die lange Fahrt nach Killarny, zum Glück ist die Landschaft abwechslungsreich, so dass wenigstens die Beifahrer die Ausblicke links und rechts der oft engen Straßen genießen konnten.

Abends in Killarney angekommen gab es zwar keinen selbstgemachten Crumble, aber der war trotzdem lecker und dann nach einem wunderbar romantischen Sonnenuntergang ging es ins Himmelbett in der Kings Suite.

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